Ursprung und Hintergründe

Über die Meditation

In sehr vielen Ländern ist die Meditation tief in der Tradition verankert. Weise Menschen wissen seit jahrtausenden um die heilende Kraft.

Meditation, Versenkung oder auch das Gebet, bringen dem Menschen tiefe Ruhe, Frieden, Gelassenheit und Klarheit zurück in seinen Geist. 

Durch die Schulung des Geistes erweitern wir unsere Selbsterfahrung.

 

Meditationsformen

Neben der traditionellen und meist bewegungslosen Sitzmeditation, existieren auch Techniken die mit Bewegung einhergehen; Tai JI, Qigong und Yogaübungen, aber auch Tanz, Musik und Rezitation sind weit verbreitet. Als vorbereitende Komponente auf die stille Meditation, werden hier auch gern Visualisierungsreisen und alle Formen der Atem-Achtsamkeit angezeigt.

 

Meditation aus neurologischer Sicht

Wie wirkt Meditation konkret? Die noch relativ jungen aber rasant zunehmenden Erkenntnisse der Forschung im Bereich der *Neuroplastizität haben herausgefunden, dass bereits nach einer konsequenten, achtwöchigen Praxis, Hirnareale «um-trainiert» werden können. Neben direktem Einfluss auf das vegetative Nervensystem im Sinne einer Entspannungsreaktion, steht bei der Praxis die Ausrichtung der Aufmerksamkeit im Mittelpunkt.

 

Durch eine regelmässige Praxis lässt sich eine Verringerung der Dichte der grauen Substanz an der Amygdala*, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist feststellen und im Gegenzug eine Verdichtung im Hippocampus und Regionen wahrnehmen, die für die Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind. Selbstverständlich sprechen wir hier von keiner Konstante, sobald die regelmässige Praxis vernachlässigt wird, zieht dies automatisch auch wieder eine Veränderung der proportionalen Veranlagung mit sich.

 

Warum Meditation Heute, wichtiger ist denn je!

Je mehr Strukturen im Aussen wegbrechen, gewohnte Wege sich als instabil und unsicher erweisen, um so grösser wird das Verlangen nach Halt und Sicherheit, um im wahrsten Sinne des Wortes nicht «den Verstand zu verlieren», wenn im Aussen der Halt nicht mehr gegeben ist, so wie es gerade hoch aktuell weltweit der Fall ist, kann das für den menschlichen Geist schwerwiegende und nicht zuletzt patologische Folgen haben. Ängste, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen haben ein leichtes Spiel das Feld zu übernehmen, wenn wir uns nicht ganz besonders acht geben, jede und jeder Einzelne von uns ist hier gefragt!

 

Für alle die nicht bereits gelernt haben, auf persönliche Zeichen emotionaler Instabilität zu achten und frühzeitig einen Anker zu setzen bzw. eine Überforderung, ein Ausbrennen vorzubeugen, werden weiterhin sehr stürmische Zeiten erleben oder immer tiefer auf eine lebendige «Starre» zusteuern. Unser Geist braucht uns jetzt mehr denn je! Wenn wir ihm keine Unterstützung an die Hand geben,

ist er wie ein Schiff, permanent auf hoher See und sich selbst ausgeliefert.

 

Schon vor jahrtausenden, wurde in den alten Schriften ein vermeintlicher Halt im Aussen, wie grundsätzlich alles was wir im Aussen «suchen bzw. zu finden hoffen» mit «Maya» übersetzt, was soviel bedeutet wie Illussion. Der Ursprung des Leidens häufig genau mit dieser falschen Identifikation beschrieben. Die Meditation (die  Versenkung) dort wo die subjektive Wahrnehmung verschwindet und ein anderes «Sehen» einsetzt, wird der Frieden, der echte Frieden beschrieben. Mit sehr einfachen Worten erklärt; wir ziehen in der Meditation unsere eigene Brille ab, durch welche wir ansonsten die Welt betrachten und beurteilen.

 

In diesem Prozess beschreiten wir eine allmähliche Verwandlung aus dem «nicht wissen» (avidya) hin zur Unterscheidungskraft (viveka).

 

Unsere Sinne

Unseren Sinnen ist es zu verdanken, dass wir unsere Umgebung überhaupt wahrnehmen können. Wir bewegen uns permanent in einem Zusammenspiel aus Riechen, Sehen, Schmecken, Hören und Fühlen durchs Leben. Diese Komponenten bestimmen massgeblich

unsere subjektive Wahrnehmung.

 

In den frühen Texten der Katha-Upanisaden finden wir in Bezug auf unsere Sinne, das aussagestarke und bis

heute gültige «Wagen-Gleichnis»:

 

In diesem Gleichnis, wird der menschliche Körper mit einem Wagen verglichen, der von fünf Pferden (den 5 Sinnesorganen) gezogen wird. Der Wagenlenker verkörpert die Sinnesbewusstheit. Der Wagen selbst spiegelt die individuelle Seele (atman).

 

Durch dieses bildliche Gleichnis soll aufgezeigt werden, dass das menschliche Bestreben darin besteht, den eigentlichen Herrn des Wagens (Seele - atman) zu erkennen und seine inneren Anweisungen zu folgen. Der Wagenlenker kann so durch bewusstes und straffes halten der Zügel, die Pferde auf den richtigen Weg lenken.

 

Was geschieht, wenn wir unserem Denken und Fühlen verfallen ohne je deren Richtigkeit, Ursprung und 

Zusammenhänge zu hinterfragen?

 

Aussprüchen wie zbsp. «Glaube nicht alles was du denkst» sollten wir tatsächlich grosse Beachtung schenken.

 

Einsichten darüber, dass wir zwar denken, aber nicht unser Gedanken sind. Dass wir zwar einen Körper haben, aber nicht unser Köper sind. Dass wir Gefühle haben, aber nicht unsere Gefühle sind, entscheiden über das WIE wir unseren Weg als Mensch gehen.

 

«Aus Unwirklichkeit führe mich in die Wirklichkeit.

Aus Dunkelheit führe mich ins Licht, beim Sterben ins Ewige»

Brh.- Upanishad

 

 

*Amygdala Kerngebiet des Gehirns. Sie ist an der Furcht-Konditionierung beteiligt und spielt eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung, sowie der Analyse möglicher Gefahren.

*Neuroplastizität  ist die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu regenerieren und erneut zu strukturieren.

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